Seit knapp drei Monaten bietet das Bildungszentrum des Landkreis Wolfenbüttel in Kooperation mit der Stadt Wolfenbüttel die Sprachkurse mit Berufsorientierung an. Finanziert werden die Kurse, die noch bis Oktober laufen, von der Initiative Weltoffenheit der Firma Jägermeister.
Dabei werden neben dem Sprachunterricht begleitende Maßnahmen wie Einzelgespräche, PC-Kurse, Bewerbungsgespräche und Betriebsbesichtigungen angeboten. Darüber hinaus gibt es Unterrichtseinheiten, die sich mit dem Thema Arbeitsmarkt beschäftigen. Die Kurse enden mit einer Prüfung. Außerdem durchlaufen die Teilnehmenden ein Kompetenzfeststellungsverfahren, über das sie eine ausführliche Auswertung bekommen. Dozentin Gina Maria Kerger, Cristoph Thieme vom VHS-Arbeitsmarktprojekt und Sonja Dauskardt, Fachbereichtsleiterin Integration im Bildungszentrum, stellten am Dienstag einige Kursteilnehmer vor. Das Besondere bei diesen Kursen sei, so Gina Maria Kerger, dass vor allem die Menschen einen Sprachkurs erhalten, deren Bleibestatus noch nicht vollständig geklärt ist, oder die keinen Anspruch auf einen Integrationskurs haben, weil sie keine Bleibeperspektive haben.
20 Stunden die Woche müssen die Teilnehmer, die beispielsweiser aus Persien, dem Sudan, Mazedonien, Eritreer oder der Elfenbeinküste stammen, in den Kursen lernen. Zusätzlich müssen sie am Nachmittag lernen, erklärt Gina Maria Kerger. Es gibt jede Menge Hausaufgaben, die die Frauen und Männer erledigen müssen. Jede Woche steht ein Vokabeltest mit 50 Wörtern an. „Das Ziel ist, jeden Tag mindestens acht Stunden Deutsch zu lernen“, so Kerger. Zudem findet ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern und den Mitarbeitern des Unternehmens statt. Beim gemeinsamen Essen in der Kantine zum Beispiel.
„Wir lernen voneinander und miteinander. Wir lernen Deutsch, die deutsche Kultur und wir lernen die anderen Länder und Kulturen kennen. Wir lernen interkulturell“, sagt eine Teilnehmerin. Ein anderer Teilnehmer zeigt sich dankbar. „Hier finden die Teilnehmer Unterstützung. Wir bekommen die Chance, zu lernen und uns zu integrieren. Dafür danken wir der Firma Jägermeister sehr. Allen Teilnehmern ist bewusst, dass sie ohne diesen Kurs keine Chance hätten.“ Die Teilnehmer kommen aus ganz verschiedenen Berufsfeldern. In ihren Heimatländern waren sie Ärzte, Akademiker, Handwerker und Studenten. Die Fortschritte der Teilnehmer seien groß und man merke ihnen an, dass sie den Willen haben, sich in Deutschland zu integrieren und eine berufliche Perspektive zu finden, sind sich Kerger und Thieme sicher.