Wolfenbüttel. Seit fünf Jahren können sich Kinder der Grundschule Karlstraße im Schulgarten des Kleingärtnervereins Rote Schanze austoben und Natur pur erleben. Und auch in diesem Jahr werden wieder sieben Schüler zu Gärtnern.

Am Mittwoch fiel der Startschuss für die diesjährige Gartensaison, die mit der Unterstützung der Jägermeister Stiftung mit neuen Pflanzen beginnen kann. An ihrem ersten Tag im Schulgarten hieß es für Mohammed, Daad, Leith, Tim, Hinous, Shina und Zahraa erst einmal Unkraut jäten. Die Hochbeete, die bereits von Dirk Fellenberg, Gärtnermeister bei den Städtischen Betrieben Wolfenbüttel, mit Erde aufgefüllt wurden, mussten vom Wildwuchs befreit werden. Nur so können später Obst Gemüse angebaut und geerntet werden. Die jungen Gärtner hatten sichtlich Spaß bei der Arbeit, die unter den wachsamen Augen von Silke Kettling (pädagogische Mitarbeiterin der Grundschule Karlstraße) und Marion Kirkham, Vorsitzende des Kleingärtnervereins, ausgeführt worden.

Marion Kirkham hatte schon vor dem Besuch der Schüler einige neue Pflanzen gesetzt. So konnten durch die Curt Mast Jägermeister Stiftung, die den Schulgarten finanziell unterstützt, Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Die Kinder müssen nun im kommenden halben Jahr einmal wöchentlich dafür sorgen, dass alles wächst und gedeiht. Und natürlich dürfen sie später auch von den reifen Früchten naschen oder diese mit nach Hause nehmen.

Für die Kinder ist es eine schöne Erfahrung, zu sehen, wie Obst und Gemüse wächst und in der Natur zu sein, wissen Marion Kirkham und Silke Kettling. Und der Schulgarten hat noch einen schönen Nebeneffekt. Die Kinder bekommen Unterstützung von anderen Gartenfreunden. Gerne packen die Mitglieder des Vereins mit an, wenn die Arbeit für die Kleinen zu schwer oder zu gefährlich wird. „Hier helfen andere Gartenfreunde gerne mit. Wir haben sogar ältere Herrschaften dabei, die selber keinen Garten mehr haben, aber trotzdem noch gerne im Garten arbeiten möchten. Die helfen uns dann hier“, freut sich Marion Kirkham.

„Es ist toll, dass aus einer ‚Stammtisch-Idee‘ meines Mannes John und Michael Henke dieses Projekt entstanden ist. Als wir gestartet sind, haben wir sehr viele Schulen angeschrieben, ob Interesse besteht. Die Grundschule Karlstraße hat sich daraufhin gemeldet und seitdem gibt es diese Kooperation“, erzählt Marion Kirkham die Entstehungsgeschichte. Halbjährlich werden die Schulgruppen durchgetauscht. Die Schüler der ersten bis dritten Klassen, die nun an der Reihe sind, werden sich bis in den Herbst hinein um den großen Garten kümmern, in dem schon ein neues Projekt in den Startlöchern steht. „Im hinteren Teil soll ein Naturgarten entstehen. Dort möchten wir beispielsweise essbare Blumenpflanzen“, schildert Marion Kirkham.

Quelle Text & Foto: Wolfenbütteler Schaufenster, Anke Donner – 28. April 2019